19. HST-Weltmeisterschaft in Primorsko, Bulgarien, vom 9. bis 13. September

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Die 19. Weltmeisterschaft in Hochgeschwindigkeitstelegrafie („High Speed Telegraphy“, HST) findet vom 9. bis 13. September in Primorsko, Bulgarien statt. Der bulgarische Amateurfunkverband BFRA freut sich, Teams, Einzelteilnehmer sowie Besucher/Gäste aus der ganzen Welt zu empfangen. Die BFRA hat wiederholt bewiesen, dass sie in der Lage ist, Meisterschaften in diesem Rahmen zu organisieren, und hält in dieser Hinsicht den Rekord für die Anzahl als Gastgeber.

Erinnert sei an Sofia 1997, Primorsko 2006, Obzor 2009, Borovets 2013 und Albena 2019. Primorsko ist ein bekannter Urlaubsort an der Schwarzmeerküste. Die Tatsache, dass die Weltmeisterschaft im September stattfindet, was für Bulgarien zur Sommersaison gehört, legt nahe, dass die Teilnahme an der Weltmeisterschaft mit einem attraktiven Urlaub am Strand oder im Aqua-Park von Primorsko verbunden werden kann. Wer mit dem Flugzeug anreist, kann einen Flug nach Burgas (60 km von Primorsko entfernt), Varna (180 km) oder Sofia (440 km) wählen. Die BFRA sorgt für die notwendigen Transfers. Weitere Einzelheiten zur Weltmeisterschaft finden Sie im IARU-Bulletin 1: https://www.iaru-r1.org/wp-content/uploads/2023/06/IARU-HSTWC-2023-Bulletin-nr.1-1.pdf. (Quelle: Pressemitteilung BFRA)
Lesen Sie auch die Informationen über HST im DARC unter: https://www.darc.de/der-club/referate/conteste/schnelltelegraphie-hst/schnelltelegraphie/.

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Landesarchiv Saarland übernimmt QSL–Sammlung Saar

Der DARC Distrikt Saar und das Landesarchiv des Saarlandes haben eine Übereinkunft getroffen, dass die QSL-Sammlung Saar von Leo H. Jung, DH4IAB+, in das Landesarchiv überführt wird. Dieses verwahrt Geschichtsquellen der Region und macht sie historisch Interessierten zugänglich.

Vor mehr als 100 Jahren begannen die ersten Funkamateure im vom Deutschen Reich von 1920 bis 1935 abgetrennten „Saargebiet“ mit ihren Versuchssendungen. Julius Kron, EK4SAR, Rudolf Bluel, EZ4SAB, Werner Rummel, EZ4SRD, Alfredo Della Bona, TS4SAC und weitere waren die Funkpioniere dieser Zeit.

Für den 1.12.1923 lud man zur Gründung eines Saar-Radio-Clubs (SRC) in Saarbrücken ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren alle Radioclubs verboten. Bereits 1946 genehmigten die Alliierten in den bundesdeutschen Westzonen Amateurfunkvereine. Die Saarländer mussten aber länger warten: Erst am 10.10.1952 war Amateurfunk auch dort wieder zugelassen. 9S4 war der offizielle und weltweit gültige Landeskenner für das teilautonome Saarland, und es galt auch als DXCC-Land. Da es im Saarland nur wenige Funkamateure gab, waren (und sind) Funkverbindungen dorthin sehr begehrt – jeder wollte möglichst viele und besonders auch „seltene“ (weil kleine) Länder arbeiten. Die letzte vorliegende Saar-Rufzeichenliste weist Ende 1956 noch 62 Rufzeichen von 9S4AB bis 9S4DW aus.

Um die zurückliegenden 100 Jahre Amateurfunkgeschichte des Saarlandes zu bewahren, wurde die Sammlung mit mehreren tausend QSL-Karten und Dokumenten, die Leo H. Jung, DH4IAB+, zusammengetragen und ausgewertet hat, an das Landesarchiv in Saarbrücken-Scheidt übergeben.

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19. und 20. August: International Lighthouse Lightship Weekend

Das dritte Wochenende im August verbindet seit Jahren Funkamateure mit den Freunden von Leuchttürmen und Leuchtfeuern. Der Grund ist das in diesem Jahr am 19. und 20. August stattfindende „International Lighthouse Lightship Weekend“ (ILLW).

Mit dabei ist auch der Leuchtturm auf der Greifswalder Oie, einer unter Naturschutz stehenden kleinen Insel zwischen Rügen und Usedom. Seit 25 Jahren wird der 1855 in Betrieb genommene Leuchtturm von den Funkamateuren des Ortsverbandes V 30 Wolgast/Usedom aktiviert. Nicht nur an der Ostsee kann man indes Funkbetrieb auf Leuchttürmen und -schiffen erleben. Allein in Deutschland werden in diesem Jahr fast 150 Stationen aktiviert: vom neuen Turm am Cap Arkona über den Darßer Ort und das Leuchtschiff Borkumriff bis Plau am See, den Mäuseturm im Bremer Überseehafen oder Lindau am Bodensee.

Alle Aktivierungsorte weltweit finden sich unter illw.net.

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Interview unter dem Turm #55: Uwe Guzman, DD7GU, über die Arbeit des AATiS e.V.

Interview unter dem Turm

In unserer Videoreihe „Interview unter dem Turm“ stellen wir Ihnen Funkamateure und ihre Leidenschaft für ihr Projekt vor. In der Folge 55 sprechen wir mit Uwe Guzman, DD7GU. OM Uwe ist Vorsitzender des AATiS e.V. Im Video sprechen wir mit ihm über die Arbeit des Arbeitskreises für Amateurfunk und Telekommunikation in der Schule. Welches Services bietet der Verein? Wo liegen die Schwerpunkte? Dies und mehr im Interview.

Den kurzweiligen Videobeitrag finden Sie auf dem DARC-YouTube-Kanal „darchamradio“ unter dem Link https://youtu.be/0or67PCBnvM. Weitere Videos aus dem DARC e.V. finden Sie auf unserem Kanal unter https://www.youtube.com/user/DARCHAMRADIO – wir freuen uns jederzeit über neue Abonnenten. Vergessen Sie also bitte nicht, unseren Kanal zu abonnieren und auch das kleine Glockensymbol mit anzuklicken, damit Sie eine Benachrichtigung erhalten, sobald wir wieder einmal ein neues Video auf unseren Kanal hochgeladen haben.

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Neue Landeserstverbindungen Deutschland – Polen

Am 10. August funkten Michael Kuhne, DB6NT, und sein Sohn Matthias, DK5NJ, vier neue Landeserstverbindungen auf den Bändern 122 GHz, 134 GHz, 241 GHz und auf 660 nm (Laser). „Schon länger hatten wir diese fehlenden Verbindungen auf der To-Do-List, und so haben wir uns am vergangenen Donnerstag auf den Weg an die polnische Grenze gemacht.“

Mit dabei war Norbert, DL4DTU. Der Dresdner OM kennt die Gegend in der Nähe von Görlitz gut, und so fand sich schnell eine geeignete Strecke. Michael, DB6NT, war auf deutscher Seite in JO71KC92MK, unweit von Jauernick-Buschbach. Matthias und Norbert fuhren nach JO71MC10JM in der Nähe der polnischen Ortschaft Osiek Luzycki. Die kurze Entfernung von 6,976 km wurde ausgewählt, um bei einem Tagesausflug schnell und wetterunabhängig die Verbindungen sicher ins Logbuch zu bringen. Da gutes Wetter herrschte, konnten alle Verbindungen mit 59+ bestätigt werden – teilweise auch mit offenem Hohlleiter, also nur mit dem Feed in der Hand, ohne Spiegel. „6,9 km sind zwar keine spektakuläre Entfernung, aber dennoch ist es beeindruckend, diese Feldstärken auf den hohen Frequenzen live zu erleben“, freute sich DB6NT über das Ergebnis. Auch der Laser war – trotz Sonnenscheins tagsüber – noch sehr gut mit bloßem Auge erkennbar.

Mehr zum Projekt unter dk5nj.de

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Deutschland-Rundspruch 33/2023, 33. KW

Bild Deutschland-Rundspruch

DARC e.V., Lindenallee 4, 34225 Baunatal, Telefon 0561 949880 

Deutschland-Rundspruch 33/2023, 33. KW

Redaktionsschluss: Mittwoch 10 Uhr, freigegeben für Rundspruchsendungen ab Donnerstag, den 17. August 2023, 17:30 UTC. Aktuelle Audiofassung unter www.nord-ostsee-rundspruch.de/category/deutschland-rundspruch auch als RSS-Feed und www.darc.de/uploads/media/dlrs.mp3. Die aktuelle PDF-Datei finden Sie im eingeloggten Zustand unter www.darc.de/nachrichten/deutschland-rundspruch/.
(An die Rundspruchsprecher: Internet-Linkverweise nicht vorlesen, z. B. [X]; lediglich für die Schriftfassung werden diese am Ende des Rundspruches aufgelistet.)

Hallo liebe SWLs, YLs und OMs,
Sie hören den Deutschland-Rundspruch Nummer 33 des Deutschen Amateur-Radio-Clubs für die 33. Kalenderwoche 2023. Diesmal haben wir Meldungen zu folgenden Themen:

- SpaceX Crew 8-Mission mit drei US-amerikanischen Funkamateuren
- Raketenstarts stanzen Löcher in Ionosphäre
- Interview unter dem Turm #54: Noel Mang über seine Jugend forscht-Projekte
- DARC auf großem Straßenfest in München
- Neue Betrugsmasche im Internet
- Aktuelle Conteste
und
- Was gibt es Neues vom Funkwetter?

Hier die Meldungen:

SpaceX Crew 8-Mission mit drei US-amerikanischen Funkamateuren
Für einen Langzeitaufenthalt an Bord der Internationalen Raumstation sind vier Besatzungsmitglieder für den Start der SpaceX Crew-8-Mission der NASA vorgesehen. Dies gab die NASA Anfang August bekannt. Die NASA-Astronauten Commander Matthew Dominick, KC0TOR, Pilot Michael Barratt, KD5MIJ, und Missionsspezialistin Jeanette Epps, KF5QNU, sowie der Roskosmos-Kosmonaut Alexander Grebenkin werden sich Anfang 2024 den Besatzungsmitgliedern der Expedition 70 und 71 an Bord der Station anschließen, um ein breites Spektrum an Betriebs- und Forschungsaktivitäten vorzunehmen.
Für Barratts ist es bereits die dritte Reise zur Raumstation. Im Jahr 2009 arbeitete er als Flugingenieur für die Expeditionen 19 und 20. Dies zu einer Zeit, als man die Besatzung der Station von drei auf sechs Personen aufstockte. Weiterhin unternahm Barratts zwei Weltraumspaziergänge. Im Jahr 2011 flog er an Bord der Raumfähre Discovery auf der Mission STS-133, die das permanente Mehrzweckmodul und den vierten Express Logistics Carrier an Bord brachte. Er hat insgesamt 212 Tage im Weltraum verbracht.

Raketenstarts stanzen Löcher in Ionosphäre
Am Abend des 19. Juli startete SpaceX eine Falcon-9-Rakete von der Vandenberg Space Force Base in Kalifornien. Beobachter sahen eine beeindruckende Abgasfahne am Himmel vorbeiziehen. Und ein rotes Glühen. Polarlicht - bis runter nach Südkalifornien und rüber bis Arizona? Auf des Rätsels Lösung verweist ein Artikel auf Spaceweather.com [1]: Das rote Glühen sei ein Zeichen dafür, dass die Rakete ein Loch in die Ionosphäre gestanzt hat, heißt es im Beitrag.
Beobachtet und wissenschaftlich beschrieben wird dieses Phänomen schon länger [2]. Das rote Glühen tritt bei einer Flughöhe der Rakete von 200 bis 300 km auf, also in der F-Region. Die Raketentriebwerke stoßen dort in der Ionosphäre Wasser und Kohlendioxid aus. Eine komplexe Reaktion zwischen Sauerstoff-Ionen und Molekülen der Raketenabgase erzeugt dann Photonen mit einer Wellenlänge von 6300 Ångström - der gleichen Farbe wie rote Polarlichter. So löste am 19. Juni 2022 der Start einer Falcon 9 ein rotes Lichtermeer von New York bis South Carolina aus, das viele Beobachter fälschlicherweise für Polarlichter hielten.
Doch es kommt nicht nur zu rötlichen Lichterscheinungen: Die Abgase schwächen die Ionisierung der F-Region um bis zu siebzig Prozent ab. Der Start des taiwanesischen FORMOSAT-5-Satelliten am 25. August 2017 verursachte ein Loch in der Ionosphäre, das viermal so groß war wie Kalifornien [3].
Mit der zunehmenden Anzahl von Raketenstarts sind diese ionosphärischen Löcher immer häufiger zu beobachten. Kurzwellensignale werden dort nicht zurück zur Erde gebeugt, sondern schießen hindurch ins All. Die Fernausbreitung in Richtung des Lochs ist ausgesetzt. Dieser Effekt ist aber nur von kurzer Dauer: Die Re-Ionisierung setzt am nächsten Morgen wieder ein, sobald die Sonne aufgeht.

Interview unter dem Turm #54: Noel Mang über seine Jugend forscht-Projekte
In unserer Videoreihe "Interview unter dem Turm" stellen wir Ihnen Funkamateure und ihre Leidenschaft für ihr Projekt vor. In der Folge 54 sprechen wir mit Noel Mang. Noel ist zwar noch kein Funkamateur, findet den Amateurfunk aber äußerst spannend. Vielmehr ist er Bastler und Erfinder und damit mit vielen Amateurfunkprojekten Bruder im Geiste. Auf der HAM RADIO stellte er an einem Stand seine pfiffigen Entwicklungen vor, mit denen er besonders Alltagsprobleme meistern will. Den kurzweiligen Videobeitrag finden Sie auf dem DARC-YouTube-Kanal "darchamradio" [4].

DARC auf großem Straßenfest in München
Am 19. und 20. August wird in der Bayerischen Landeshauptstadt München wieder gehörig gefeiert. Zum - nach Angaben des Veranstalters - größten Straßenfest in Europa werden rund eine viertel Million Besucher erwartet und weite Teile der Innenstadt in eine gigantische Feierzone verwandeln. Es gibt Konzerte auf rund einem Dutzend Bühnen, Mitmach-Aktionen, Sport-Events, hunderte von Marktständen und mittendrin: auch den Deutschen Amateur Radio Club!
Mit einem Funk-Anhänger präsentiert sich unser Verein an der Ecke des Geschwister-Scholl-Platzes den Besucherinnen und Besuchern und führt das spannende Amateurfunk-Hobby einer breiten Öffentlichkeit vor. Geplant ist Funkbetrieb über den geostationären Satelliten QO-100 und das beliebte Telegrafieren des eigenen Namens, um ein Morse-Diplom zu erlangen. Natürlich werden auch wieder kleine Piepser versteckt - das sind Mini-Sender, die es dann zu suchen gilt. Auch das High-Tech-Glücksrad wird sicher wieder als Anziehungspunkt für Kinder und Jugendliche seine Runden drehen. Einheimische und Besucher werden auf dem großen Straßenfest ganz bestimmt Kurzweil haben und Interessantes für die ganze Familie finden. Los geht es am Samstag, den 19. August um 15 Uhr, und Action ist dann bis nach Mitternacht, ebenso Sonntag ab 10 Uhr. Darüber berichtet Rainer Englert, DF2NU.

Neue Betrugsmasche im Internet
Derzeit gibt es eine neue Betrugsmasche, berichtet Nico Kutzner in einer E-Mail für den Deutschland-Rundspruch: "Die Betrüger benutzen diesmal die Firmennamen Lidl, Kaufland.de, dm sowie t-online.de", so Kutzner. In einer E-Mail werde dem Nutzer mitgeteilt, er hätte bekannte Produkte der Unternehmen erworben. "Weiter heißt es in der betrügerischen E-Mail: ‚Beeil dich. Die Anzahl der zu gewinnenden Preise ist begrenzt! Jetzt bestätigen! Es dauert nur eine Minute, bis sie diesen fantastischen Preis erhalten'. Des Weiteren wird der Nutzer darauf hingewiesen, dass es die Möglichkeit gibt, sich von dem Gewinnspiel abzumelden, indem ein Link angeklickt werden soll. Falls Ihr so eine E-Mail erhaltet, am besten keine Links anklicken und sofort löschen. Alternativ besteht die Möglichkeit, über die Funktion ‚Onlinewache' bei der Polizei eine Anzeige zu erstatten", berichtet Nico Kutzner und verweist auch auf sein Internetblog [5].

Aktuelle Conteste
19. bis 20. August: SARTG RTTY Contest, RDA Contest und Keymen's Club of Japan Contest
26. August: HSW-Contest und Rheinland-Pfalz-Aktivitätsabend
26. bis 27. August: YO DX Contest und World Wide Digi DX Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des Contest-Referates [dx] sowie mittels der Contest-Termintabelle in der CQ DL 8/23 auf S. 60.

Der Funkwetterbericht vom 15. August, erstellt von Hartmut Büttig, DL1VDL
Zunächst der Rückblick vom 8. bis 15. August:

Eine lange von M-Flares geprägte Periode endete zunächst am 8. August mit einem M3,6-Flare. Seitdem wurden keine M- aber 110 C-Flares beobachtet. Der solare Fluxindex blieb zwischen 150 und 160 Einheiten hoch. Die im letzten Bericht erwähnte Protonenemission hatte ihr Maximum am 9. August. Sie endete am 10. August. Da Protonen mit einer Masse von 1,6 mal 10 hoch minus 24 Gramm sehr viel schwerer sind als die Elektronen des Sonnenwindes mit 9,1 mal 10 hoch minus 28 Gramm, ist die Wechselwirkung der schweren Teilchen mit den Atomen und Gasmolekülen der Ionosphäre deutlich dramatischer. Etwa so, als würde statt eines Tischtennisballs eine gleichgroße Stahlkugel geflogen kommen. Deshalb entsteht die Polarkappen-Absorption der Funkwellen.
Bis zum WAE-Contest hatte sich über mehrere Tage ein sehr ruhiges Erdmagnetfeld eingestellt. Conteste mit hoher Teilnehmerzahl sind zur Beurteilung der Ausbreitungsbedingungen sehr gut geeignet. Das während der Woche überwiegend "tote" 10-m-Band hatte nur sporadische Öffnungen nach Japan, Nordamerika und Hawaii. Südamerika war typischerweise gut offen. Das subjektiv beste Band war 15 m mit weltweit lauten Signalen. Die für 3000 km geltende MuF2 lag zwischen Sonnenauf- und -untergang zwischen 14 und 24 MHz. Das passte zusammen. 20 m blieb nachts offen und ermöglichte ebenso ganztägig regen DX-Betrieb. Da das Erdmagnetfeld sehr ruhig war, gelangen auch jetzt im Sommer QSOs auf 80 m mit V85RH, der mit S5 lesbar war, mit VK, ZL und Nordamerika. Alles in allem ein guter Vorgeschmack auf den Herbst mit günstigeren Funkbedingungen.

Vorhersage bis 22. August:
Wir erwarten Fluxwerte von über 160 Einheiten und ein nach dem 18. August überwiegend ruhiges geomagnetisches Feld. Von den gegenwärtig sechs sichtbaren Sonnenflecken befinden sich drei noch in der östlichen Sonnenhemisphäre. Wie schnell die Sonnenaktivität wieder in den M-Flare-Bbereich startet, hängt von deren Entwicklung ab. Zusätzliche Flecken werden erst am Ende der Woche erwartet. Die Ausbreitungsbedingungen bleiben unverändert brauchbar bis gut. Wir sollten alle Kurzwellenbänder beobachten, zumal auf den oberen Bändern die sporadische E-Schicht Short-skip-Verbindungen ermöglicht. Die Sporadic-E-Saison klingt im August üblicherweise langsam aus. Meteorscatter-Verbindungen sind auch nach dem 12. August möglich, da das Maximum der Perseiden sehr breit ist.

Es folgen nun die Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:

Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 19:05; Melbourne/Ostaustralien 21:05; Perth/Westaustralien 22:53; Singapur/Republik Singapur 23:04; Anchorage/Alaska 14:05; Johannesburg/Südafrika 04:37; Tokio/Japan 19:59; Honolulu/Hawaii 16:09; San Francisco/Kalifornien 13:25; Port Stanley/Falklandinseln 11:10; Berlin/Deutschland 03:48.

Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 23:53; San Francisco/Kalifornien 03:03; Sao Paulo/Brasilien 20:49; Port Stanley/Falklandinseln 20:54; Honolulu/Hawaii 05:01; Anchorage/Alaska 05:55; Johannesburg/Südafrika 15:47; Melbourne/Ostaustralien 07:44; Auckland/Neuseeland 05:46; Berlin/Deutschland 18:32.

Das waren die Meldungen des DARC-Deutschland-Rundspruchs. Die Redaktion hatte Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL. Meldungen für den Rundspruch - mit bundesweiter Relevanz - schicken Sie bitte per Post oder Fax an die Redaktion CQ DL sowie per E-Mail ausschließlich an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Diesen Rundspruch gibt es auch als PDF- und MP3-Datei auf der DARC-Webseite, in Packet Radio unter der Rubrik DARC sowie per E-Mail-Abonnement. Über die DARC-Webseite [mail] können Sie sich dazu jederzeit an- und abmelden. Bitte bewahren Sie dazu Ihr Passwort stets griffbereit auf!

Vielen Dank fürs Zuhören und AWDH bis zur nächsten Woche!

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Verzeichnis der Internetadressen (Rundspruchsprecher: Bitte nicht vorlesen!):
[1] spaceweather.com/archive.php
[2] agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1029/2008SW000406
[3] agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1002/2017SW001738
[4] youtu.be/ePOwumoQD_s
[5] nicostechnikecke.blogspot.com/2023/08/neue-betrugsmasche-im-internet.html
[dx] www.darc.de/der-club/referate/referat-conteste

8.-10. September 2023: 68. UKW-Tagung in Weinheim

Vom 8. bis zum 10. September 2023 lädt der Funkamateurclub Weinheim e. V. zu seiner inzwischen 68. UKW-Tagung ein. Das Programm ist wie gewohnt überaus vielfältig: Los geht es am Freitag mit dem Hamfest am Weinheimer Clubhaus DL∅WH. Hier treffen sich die Funkfreunde um das Lagerfeuer – dazu gibt es die passenden Leckereien.

Der Samstag ist geprägt von Vorträgen, einer Ausstellung und dem Funkflohmarkt auf dem   Tagungsgelände an und in der Dietrich-Bonhoeffer-Schule, Multring 76-78, 69469 Weinheim.

Unter den über 20 Vorträgen finden sich so spannende Themen wie „Notstrom und Solarversorgung von Standorten“, „MM0UKI Rockall DXPedition“ oder „Was ist eigentlich KI und was kommt nach dem Hype?“. Das Tagungsgelände ist für Besucher ab 6:30 Uhr zugänglich. Das Schulgebäude für die Ausstellung und der Vortragsbereich mit der Mensa öffnen ab 8:00 Uhr die Tore für die Besucher. Eröffnung der Tagung und Beginn der Vorträge ist um 9:15 Uhr. Zwischen dem Clubgelände und dem Tagungsort verkehrt ein Shuttlebus.

Am Sonntag endet die UKW-Tagung mit einem Frühstück ab 10 Uhr am Clubhaus und der Tagungsnachlese mit Kofferraumflohmarkt auf der Campingwiese. Für den Zutritt zum Tagungsgelände wird ein Kostenbeitrag von 10 € erhoben, Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt.

Mehr Informationen unter ukw-tagung.org.

SpaceX Crew 8-Mission mit drei amerikanischen Funkamateuren

Raumstation ISS

Für einen Langzeitaufenthalt an Bord der Internationalen Raumstation sind vier Besatzungsmitglieder für den Start der SpaceX Crew-8-Mission der NASA vorgesehen. Dies gab die NASA Anfang August bekannt. Die NASA-Astronauten Commander Matthew Dominick, KCØTOR, Pilot Michael Barratt, KD5MIJ, und Missionsspezialistin Jeanette Epps, KF5QNU, sowie der Roskosmos-Kosmonaut Alexander Grebenkin werden sich Anfang 2024 den Besatzungsmitgliedern der Expedition 70 und 71 an Bord der Station anschließen, um ein breites Spektrum an Betriebs- und Forschungsaktivitäten vorzunehmen.

Für Barratts ist es bereits die dritte Reise zur Raumstation. Im Jahr 2009 arbeitete er als Flugingenieur für die Expeditionen 19 und 20. Dies zu einer Zeit, als man die Besatzung der Station von drei auf sechs Personen aufstockte. Weiterhin unternahm Barratts zwei Weltraumspaziergänge. Im Jahr 2011 flog er an Bord der Raumfähre Discovery auf der Mission STS-133, die das permanente Mehrzweckmodul und den vierten Express Logistics Carrier an Bord brachte. Er hat insgesamt 212 Tage im Weltraum verbracht.

DARC auf großem Straßenfest in München

Streetlive München

Am 19. und 20. August wird in der Bayerischen Landeshauptstadt München wieder gehörig gefeiert. Zum - nach Angaben des Veranstalters - größten Straßenfest in Europa werden rund eine viertel Million Besucher erwartet und weite Teile der Innenstadt in eine gigantische Feierzone verwandeln. Es gibt Konzerte auf rund einem Dutzend Bühnen, Mitmach-Aktionen, Sport-Events, hunderte von Marktständen und mittendrin: Auch den Deutschen Amateur Radio Club!

Mit einem Funk-Anhänger präsentiert sich unser Verein an der Ecke des Geschwister-Scholl-Platzes den Besucherinnen und Besuchern und führt das spannende Amateurfunk-Hobby einer breiten Öffentlichkeit vor. Geplant ist Funkbetrieb über den geostationären Satelliten QO-100 und das beliebte Telegrafieren des eigenen Namens, um ein Morse-Diplom zu erlangen. Natürlich werden auch wieder kleine Piepser versteckt, das sind Mini-Sender, die es dann zu suchen gilt und das High-Tech-Glücksrad wird sicher wieder als Anziehungspunkt für Kinder und Jugendliche seine Runden drehen. Einheimische und Besucher werden auf dem großen Straßenfest ganz bestimmt Kurzweil haben und interessantes für die ganze Familie finden. Los geht es am Samstag, den 19. August um 15 Uhr und Action ist dann bis nach Mitternacht, ebenso Sonntag ab 10 Uhr. Darüber berichtet Rainer Englert, DF2NU.

Raketenstarts stanzen Löcher in Ionosphäre

Am Abend des 19. Juli startete SpaceX eine Falcon 9-Rakete von der Vandenberg Space Force Base in Kalifornien. Beobachter dieses beeindruckenden Spektakels sahen eine beeindruckende Abgasfahne am Himmel vorbeiziehen. Und ein rotes Glühen. Polarlicht - bis runter nach Südkalifornien und rüber bis Arizona? Auf des Rätsels Lösung verweist ein Artikel auf Spaceweather.com [1]: Das rote Glühen sei ein Zeichen dafür, dass die Rakete ein Loch in die Ionosphäre gestanzt hat, heißt es im Beitrag.

Beobachtet und wissenschaftlich beschrieben wird dieses Phänomen schon länger [2]. Das rote Glühen tritt bei einer Flughöhe der Rakete von 200 bis 300 km auf, also in der F-Region. Die Raketentriebwerke stoßen dort in der Ionosphäre Wasser und Kohlendioxid aus. Eine komplexe Reaktionen zwischen Sauerstoff-Ionen und Molekülen der Raketenabgase erzeugt dann Photonen mit einer Wellenlänge von 6300 Ångström - der gleichen Farbe wie rote Polarlichter. So löste am 19. Juni 2022 der Start einer Falcon 9 ein rotes Lichtermeer von New York bis South Carolina aus, das viele Beobachter fälschlicherweise für Polarlichter hielten.

Doch es kommt nicht nur zu rötlichen Lichterscheinungen: Die Abgase schwächen die Ionisierung der F-Region um bis zu siebzig Prozent ab. Der Start des taiwanesischen FORMOSAT-5-Satelliten am 25. August 2017 verursachte ein Loch in der Ionosphäre, das viermal so groß war wie Kalifornien [3].

Mit der zunehmenden Anzahl von Raketenstarts sind diese ionosphärischen Löcher immer häufiger zu beobachten. Kurzwellensignale werden dort nicht zurück zur Erde gebeugt, sondern schießen hindurch ins All. Die Fernausbreitung in Richtung des Lochs ist ausgesetzt. Dieser Effekt ist aber nur von kurzer Dauer: Die Re-Ionisierung setzt am nächsten Morgen wieder ein, sobald die Sonne aufgeht.

(Photo Credit: Official SpaxeX Photos - CC 2.0)


[1] https://spaceweather.com/archive.php?view=1&day=21&month=07&year=2023
[2] Vgl.: agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1029/2008SW000406
[3] https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1002/2017SW001738