Viel Neues, großer Zuspruch – Amateurfunktagung München

Amateurfunktagung 2023

„Der Besucherstrom ist so stark wie seit 2018 nicht mehr“ – treffender konnte es der Distriktsvorsitzende (C) Manfred Lauterborn, DK2PZ, nicht zusammenfassen. Am ersten Tag der Münchner Amateurfunktagung 2023, die am 11. und 12. März in der Hochschule für angewandte Wissenschaften München stattfindet, kamen derart viele Besucher, dass zu Stoßzeiten nur noch wenige freie Plätze in den zwei Hörsälen anzutreffen waren. Die zuvor jüngste Ausgabe der Amateurfunktagung fand im Jahr 2020 noch kurz vor Inkrafttreten der Pandemiemaßnahmen statt.

Vielleicht auch wegen der Zwangspause waren viele Besucher förmlich ausgedurstet nach neuem Fachwissen und persönlichem Austausch. „Wir sind froh, dass Corona nur noch ein Bier ist“, scherzte DK2PZ in seiner Eröffnungsrede und sorgte schon zu Tagungsbeginn für gute Stimmung. Er bedankte sich besonders bei Prof. Michael Hiebel von der Hochschule München, dass durch seine Unterstützung die Tagung einmal wieder an diesem Ort stattfinden kann. Durch die gute Zusammenarbeit hat Prof. Hiebel offenbar schon die Potenziale der Funkamateure kennengelernt, und so war es wohl nur folgerichtig, dass DK2PZ Prof. Hiebel in einem ersten Schritt das DE-Kennzeichen DE3PMH verlieh. Eine weitere Ehrung wurde dem DARC-VUS-Referenten Jann Traschewski, DG8NGN, zuteil. DK2PZs Worte: „Er ist überall für den Distrikt unterwegs“ beschreiben wohl nur ansatzweise das Engagement von DG8NGN, der sich u.a. für die Fortentwicklung und Konfiguration des Hamnets einsetzt. Dafür erhielt er die Ehrennadel des Distriktes Oberbayern (C). Für seinen ehrenamtlichen Einsatz im Bereich des neuen Fragenkatalogs für die Amateurfunkprüfung erhielt er außerdem eine Dankes-Urkunde.

Alsbald begann dann auch das Vortragsprogramm. Inhaltlich konnte man dem ersten Tagungstag gar eine gewisse Gewichtung auf digitale Amateurfunktechnik anerkennen. So erklärte Prof. Dr. Michael Hartje, DK5HH, eindrücklich wie WSPR zu genauen Stationsvergleichen tauge. Sein Fazit: „Man kann Antennen nach Auswertung von Big Data auf ein Zehntel dB bewerten“. Mit Vorträgen zu Hamnet und AREDEN sowie LoRaWAN, Off-Grid Nachrichten per LoRa Funkmodulen und einem Einsteigervortrag über digitale Sprachbetriebsarten in der Praxis ergänzten Jürgen Mayer, DL8MA, und Kurt Baumann, OE1KBC, die digitale Seite des Amateurfunks. Kurz nach der Mittagspause zog Theresa Thoma, DC1TH, das Auditorium in ihren Bann, als sie von ihrer Überwinterung auf der Neumayer-III-Station in der Antarktis erzählte. Das Licht im Saal wurde gedämmt, damit die Fotos mit den Farben aus der Antarktis noch eindrücklicher erschienen. „Ich stehe nach dem Vortrag noch draußen zur Verfügung“, so zunächst ihre Schlussworte. Tatsächlich stand sie noch bis kurz vor Tagungsende am Stehtisch und gab interessante Einblicke. Zwischen den Vorträgen versammelte man sich ohnehin im Foyer zum Fachsimpeln oder Austausch an den diversen Ständen. Das ganze morgen noch einmal, am Sonntag den 12. März, wobei die Tagung dann gegen 15 Uhr ihr Ende finden wird.

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Quelle: https://www.darc.de/home/