„Uns verbindet die Begeisterung für Technik“

DARC-Mitgliederversammlung

Ein grauer kalter Novembertag war wohl das genau richtige Ambiente, um neue Pläne für die Arbeit des Bundesverbandes zu schmieden. Nachdem sich die Amateurräte bereits im Frühjahr 2023 zur Mitgliederversammlung trafen und einen neuen Vorstand wählten, war die Tagesordnung für die Herbstversammlung mit 18 Punkten zwar umfänglich, konnte aber trotz aller Ausführlichkeit am Samstag, den 18. November im Hotel Stadt Baunatal abgearbeitet werden.

Zu dem wohl markantesten Punkt gehörte der TOP 11, bei dem ein „Memorandum of Understanding“ mit dem VDE unterzeichnet wurde (wir berichteten bereits in einer gesonderten Meldung auf der DARC-Webseite). Denn wie fasste es Dr. Martin Hieber, Vorstand für Technik im VDE, so schön zusammen? „Uns verbindet die Begeisterung für Technik“.
Wie üblich nahm die Behandlung der vorliegenden Anträge zeitlichen Raum ein. Sie wurden zuvor am Morgen in offener Runde diskutiert, wobei anwesende Mitglieder als Gäste ebenso ihre Meinung einbringen konnten.
Antrag 12A wurde angenommen – hier ging es um einen Mindestbeitrag für die Fördernde Mitgliedschaft.
Der Antrag 12B sorgte zunächst für ausgiebige Diskussion und wäre vom Antragsteller fast zurückgezogen worden. Erst bei Gesprächen in der Mittagspause einigte man sich auf eine Formulierung, die Satzung in §12 Distriktsversammlung und -Vorstand zu ändern: Künftig kann der Distriktsvorstand aus einem bis max. drei Stellvertretern bestehen.
Beim Antrag 12C ging es um die Änderung der Beitragsordnung, genauer um eine Vereinfachung der Beitragsklassen. Hintergründig spart der Antrag Mehraufwand in der Geschäftsstelle. Mit großer Mehrheit wurde der Antrag angenommen.
Bei 12D ging es um eine neue Auslandsfamilienmitgliedschaft – diesen Antrag folgte die Versammlung.
Bei 12E hatte sich die Versammlung mit der Beitragszahlung zu befassen (Änderung der Beitragsordnung). Der Antrag wurde angenommen, bei nicht-jährlicher Zahlungsweise des Mitgliedsbeitrags gibt es einen geringen Aufschlag bei abschlägiger Zahlweise, die dem Mehraufwand in der Buchhaltung gerecht wird.
12F wurde vom Antragsteller zurückgezogen: In der Quintessenz sah die Versammlung die bisherige Praxis der Online-Beitragsrechnung als funktionierend an.
Bei den „13er Anträgen“ ging es um Ehrungen – beide wurden angenommen. Ziel sind Vereinfachungen der Vergaberichtlinien der Bronzenen und Silbernen Ehrennadel (13A) sowie die Anrechnung der Mitgliedsjahre (13B).
Da man gerade beim Thema war, berichtete der Vorsitzende Christian Entsfellner, DL3MBG, was aus den Anträgen aus dem Distrikt U im Frühjahr geworden ist: Sie wurden zunächst an den Vorstand übergeben, berichtete DL3MBG. Es gab zwei Besprechungen. Einigungen erfolgten dergestalt, dass die Anträge für den OV Straubing mittelbar erledigt seien, so der Vorsitzende. Man habe auch mit dem Referatsleiter Conteste Paul Schimanski, DF4ZL, gesprochen. Bei einigen Anträgen wurden aktuelle Passagen in den Contesten ohnehin bereits übernommen, „damit war das meiste geheilt“, so DL3MBG. Bei der „offenen Clubmeisterschaft“ seien noch Punkte offen, hier wolle man weiter diskutieren. Eine Argumentation des damaligen Antragstellers obliege darauf, dass ein OV mit 100 Mitgliedern eben mehr zu leisten im Stande wäre als kleinere Ortsverbände. Allerdings ziele die offene Clubmeisterschaft eben auf andere Ziele ab, so der Vorsitzende. DL3MBG bot dem Antragsteller an, eine optimale Berechnungs-Formel für die Punkte aufzustellen, Vorschläge seien allerdings noch nicht vorgelegt worden.
Mit dem Antrag 14A nahm die Versammlung abschließend den Haushaltsvoranschlag für das Jahr 2024 an.
In der Versammlung waren darüber hinaus noch andere Themen zu erfahren. Auf der IARU-Tagung in Serbien berichtete der Vorsitzende von Interessensbekundungen u. a. aus Südafrika und Belgien, den DARC-QSL-Service zu nutzen. Vorstandsmitglied Werner Bauer, DJ2ET, betreue zudem ein Projekt, das zum Ziel hat, QSL-Karten im Prozess der maschinellen Vermittlung im QSL-Büro per KI-Technik optisch zu erfassen und die Sortierung zu optimieren.
Die nächsten Mittel aus der Mitgliedschaft Pro sollen für Remotestationen verwendet werden. Mit Inkrafttreten der neuen AfuV Mitte 2024 wird der Betrieb dann statthaft. Der Vorsitzende berichtete von einer für den DARC gebrandeten Software von DL1EHP, womit der Betrieb dann einfach von einem Rechner aus erfolgen könne. Aktuell ist man mit dem Schnüren von Stationspaketen befasst.
In der Allgemeinen Aussprache, dem letzten Tagesordnungspunkt, diskutierte die Versammlung über die Möglichkeit, ob auch Stellvertretende OVVs die gleichen Zugriffsrechte in der Software NetXP Verein erhalten sollen. Hier will man sich weiter beraten und alle Argumente abwägen.
Auch wieder auf den Tisch kam die alte Idee, dass bei OV-Fusionen Mitglieder ihren alten angestammten DOK behalten können. Auch hier tauschte man Argumente dafür und dagegen aus; der Amateurrat wird dazu wohl noch weitere Diskussionen führen.
Für das Jahr 2025 bestünde die Möglichkeit, 75 Jahre DARC in einem angemessenen Rahmen zu feiern. Inwiefern dies erfolgen könnte, bleibt im Hinblick auf das bei Zeiten zu definierende Budget noch abzuwarten. Erste Ideen gehen in Richtung Feierlichkeiten im Rahmen der HAM RADIO, FUNK.TAG oder im Amateurfunkzentrum Baunatal. Zum Ende der Versammlung bedankten sich Versammlungsleiter Prof. Dr. Matthias Jung, DL9MJ, und der Vorsitzende Christian Entsfellner, DL3MBG, für die konstruktive Sitzung und wünschten den Teilnehmern eine gute Heimreise.

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Quelle: https://www.darc.de/home/