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Kategorie: Neuigkeiten
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Deutschland-Rundspruch 36/2019, 36. KW

DARC e.V., Lindenallee 4, 34225 Baunatal, Telefon 0561 949880 

Deutschland-Rundspruch 36/2019, 36. KW

(Redaktionsschluss: Mittwoch 10 Uhr, freigegeben für Rundspruchsendungen ab Donnerstag, den 5. September 2019, 17:30 UTC. Aktuelle Audiofassung unterwww.ostseerundspruch.de/category/deutschland-rundspruch/ auch als RSS-Feed undwww.darc.de/uploads/media/dlrs.mp3, die aktuelle PDF-Datei finden Sie im eingeloggten Zustand unter www.darc.de/nachrichten/deutschland-rundspruch/.
(An die Rundspruchsprecher: Internet-Linkverweise nicht vorlesen, z.B. [X]; lediglich für die Schriftfassung werden diese am Ende des Rundspruches aufgelistet.)

Hallo, liebe SWLs, YLs und OMs,
Sie hören den Deutschland-Rundspruch Nummer 36 des Deutschen Amateur-Radio-Clubs für die 36. Kalenderwoche 2019. Diesmal haben wir Meldungen zu folgenden Themen:

- 144-MHz-Band im französischen Vorschlag zur WRC-19 gestrichen!
- Mehr Sendeleistung im sekundären Teil des 160-m-Bandes
- Besuch bei der Bundesnetzagentur
- Jetzt anmelden für die Hamnet-Tagung
- Zum sechsten Mal: Fortbildungsseminar Württemberg (FSW)
- Aktuelle Conteste
und
- Was gibt es Neues vom Funkwetter?

Hier die Meldungen:

144-MHz-Band im französischen Vorschlag zur WRC-19 gestrichen!

Bekanntermaßen hatte Frankreich im Juni den CEPT-Vorbereitungsgremien zur WRC-19 kurzfristig einen Vorschlag zur gemeinsamen Nutzung des 2-m-Bandes durch Amateurfunk/Satelliten-Amateurfunk und nicht-sicherheitsrelevanten Flugfunk (AMS) gemacht: Es sollten Studien durchgeführt werden, ob und wie ein paralleler Betrieb im Bereich 144 bis 146 MHz möglich wäre. Auf Basis dieser Studien würde dann auf der WRC im Jahre 2023 eine abschließende Entscheidung getroffen. Dieser Vorschlag ist nun vom Tisch! Noch beim Treffen des CEPT Project Teams A im Juni in Prag hatte sich nur Deutschland gegen das französische Ansinnen ausgesprochen: Das DARC-Referat Frequenzmanagement mit Ulrich Müller, DK4VW, und Bernd Mischlewski, DF2ZC, sowie RTA-Berater Hanspeter Kuhlen, DK1YQ, hatte trotz der Kurzfristigkeit der französischen Eingabe noch Gelegenheit erhalten, eine Stellungnahme zu fertigen. Diese führte dann zur Ablehnung des Vorschlags durch die deutsche Delegation. Bei der Besprechung der Conference Preparatory Group der CEPT in Ankara sprachen sich weitere europäische Verwaltungen gegen den französischen Vorschlag aus. Damit war das notwendige Quorum von mindestens sechs Ablehnungen erfüllt. Für den DARC hatte DF2ZC zuvor ein detailliertes Papier erstellt, in dem durch Feldstärkeberechnungen und Signalsimulationen deutlich aufgezeigt wird, dass ein gleichzeitiger Betrieb von Amateurfunk und AMS im 2-m-Band nicht ohne erhebliche gegenseitige Störungen möglich ist. Diese Unterlage wurde in Ankara sogar als offizieller Beitrag Deutschlands eingebracht. Auch die IARU hatte in einer eigenen Stellungnahme substanziell begründet, weshalb das französische Ansinnen nicht umsetzbar ist. Weitere Ausführungen zu diesem Thema lesen Sie in einer eigenen Meldung auf der DARC-Webseite [1]. Weitere Ergebnisse der CPG-Sitzung in Ankara behandeln eine sekundäre Zuweisung des Frequenzbereichs 50 bis 52 MHz an den Amateurfunkdienst in der ITU-Region 1, keine Änderungen für die Bänder 47 GHz und 5,7 GHz, den Entwurf der CPG für eine ITU-Resolution, welche die Wichtigkeit des Frequenzbandes 1240-1300 MHz für den Amateurfunkdienst unterstreicht sowie die CEPT-Position für drahtlose Energieübertragung zum Laden von Elektrofahrzeugen. Auch hier gibt es umfangreiche Ausführungen in einem Artikel auf der DARC-Webseite [2].

 

Mehr Sendeleistung im sekundären Teil des 160-m-Bandes

In der Mitteilung Nr. 535 des neuesten Amtsblatts Nr. 17 der Bundesnetzagentur vom 4. September werden der Contestbetrieb und höhere Sendeleistung im 160-m-Band geregelt. An Wochenenden sind Conteste weiterhin geduldet, die maximale Leistung beträgt 750 W für die Klasse A bzw. 100 W für die Klasse E im gesamten 160-m-Band. Ausführliche Hintergrundinformationen zu dem Thema lesen Sie in einer Meldung auf der DARC-Webseite [3]. Der DARC dankt den Mitarbeitern von NARFA DEU, BMVg, BNetzA in Bayreuth und Mainz, die diese Regelungen kurzfristig, noch vor dem Fieldday, ermöglichten. Darüber berichten Christian Entsfellner, DARC-Vorstandsmitglied, und Ulrich Müller, DK4VW, DARC-Referent Frequenzmanagement.

 

Besuch bei der Bundesnetzagentur

Vor Kurzem trafen sich RTA-Vorsitzender Christian Entsfellner, DL3MBG, und RTA-Berater Bertram Heßler, DG2FDE, mit den Vertretern der BNetzA, Reiner Liebler, Thilo Kootz sowie Martin Hopp, in der Satellitenmessstelle der BNetzA in Riedstadt-Leeheim. Gegenstand des Treffens waren u.a. der Vorhabenplan der BNetzA und die Stellungnahme des RTA hierzu. In der Besprechung wurden aktuelle Entwicklungen im Vorfeld der Weltfunkkonferenz (WRC) in Sharm el-Sheikh besprochen, insbesondere die aktuellen französischen Vorstöße im Bereich von Galileo E6 (23-cm-Band) und im 2-m-Band sowie die geplante dauerhafte Zuweisung des 50-MHz-Bandes an den Amateurfunk. Die Kommentierung des RTA zum Vorhabenplan wurde dabei im Detail besprochen. Weitere Ausführungen zu diesem Thema lesen Sie in einer Vorstandsinformation, die auf der DARC-Webseite erschienen ist [4].

 

Jetzt anmelden für die Hamnet-Tagung

Die IP-Koordination Deutschland, das DARC VHF/UHF/SHF-Referat und die Universität Passau, Fakultät für Informatik und Mathematik, laden zur 5. Hamnet-Tagung am 28. September an der Universität Passau ein. Einige der Themen sind: Aktuelle Lösungen zum Einstieg in das Hamnet über das 70-cm-Band, die Verkleinerung des AMPRNet IP-Adressbereichs und ihre Konsequenzen, Hamnet-Dienste und ihrer Vernetzung auf Basis des Raspberry Pi. Die Tagung beginnt um 10 Uhr, ab 9:30 Uhr gibt es Kaffee/Snacks, und endet um 17 Uhr. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Weitere Informationen sind im Internet [5] bzw. im Hamnet zu finden. Zur besseren Planung bei der Organisation wird um eine Anmeldung bis zum 20. September gebeten. Darüber informiert Jann Traschewski, DG8NGN, für das Tagungs-Team.

 

Zum sechsten Mal: Fortbildungsseminar Württemberg (FSW)

In diesem Jahr wird das Fortbildungsseminar Württemberg, kurz FSW, zum sechsten Mal, vom 13. bis 15. September vom Distrikt Württemberg (P) veranstaltet. Das Ganze findet im Otto-Weinmann-Haus, Im Ort 60 in 74638 Obersteinbach statt. Teilnehmen kann jeder, der sich für den Amateurfunk und das Miteinander interessiert. Da die Veranstaltung über drei Tage geht, kann man sich entweder als Tagesgast oder für das ganze Wochenende anmelden. Eine Anmeldung mit Namen, Call und OV ist bei Béatrice, DL3SFK, per E-Mail erforderlich [6]. Als Vortragsthemen sind unter anderem geplant: Notstromversorgung im Shack, Kompakte Loop-Antennen von DL2NI in Theorie und Aufbau, Hamnet - von 70 cm bis 170 km oder auch einfache Schaltungen für Lichtfunk. Für den Selbstbau-Workshop "Sequenzer modifiziert nach Harald, DC1GB" meldet man sich bei Dr. Erhard Blersch, DB2TU, per E-Mail an, die Teilnehmerzahl ist auf 12 begrenzt [7]. Ausführliche Informationen erhält man über die Distriktseite [8].

 

Aktuelle Conteste

7. September: Russian "Radio" RTTY Contest, AGCW-DL Handtasten-Party 40 m
7. bis 8. September: JARL All Asian DX Contest, IARU-Region 1 Fieldday, IARU-Region 1 145 MHz September Contest
14. bis 15. September: WAE DX Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des Contest-Referates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 9/19 auf S. 62.

 

Der Funkwetterbericht vom 3. September, erstellt von Hartmut Büttig, DL1VDL

Zunächst der Rückblick vom 27. August bis zum 2. September:
Am 26. und 28. August gab es nochmals sehr gute Sporadic-E-Bedingungen, die abends bis nach 22 Uhr Ortszeit nutzbar waren. Der solare Flux betrug konstant 67 Einheiten, unbeeindruckt vom seit dem 1. September präsenten Sonnenfleck 2748. Das geomagnetische Feld war am 27. August gestört. Bis zum Mittag des 30. August war es ruhig bis unbestimmt, da der Sonnenwind zwar schwach, aber mit wechselnder Intensität auf die Ionosphäre drückte. Am Mittag des 30. August setzte intensiver Sonnenwind ein. Das Erdmagnetfeld war inzwischen vom positiven in den negativen Sektor des interplanetaren Magnetfeldes gewechselt. Dann erlebten wir in der positiven Phase angehobene Ausbreitungsbedingungen. Der Sonnenwind stürmte mit bis zu 872 Kilometern pro Sekunde. Ein moderater geomagnetischer Sturm (G2) tobte und löste in hohen Breiten Nordlicht aus. Der geomagnetische Index k schwankte am 31. August und 1. September zwischen 4 und 6. Die Kurzwellenbänder über 20 m öffneten sporadisch mit dem Auftreten von Sporadic-E. Auf den transäquatorialen Funkwegen gelangen einige DX-QSOs mit afrikanischen und südamerikanischen Stationen. Das 20-m-Band war an den geomagnetisch ruhigen Tagen erwartungsgemäß morgens in den Südpazifik offen, später nach Asien und nachmittags nach Amerika. Die an manchen Abenden lauten DX-Signale auf allen unteren Bändern erinnerten uns an das nahe Äquinoktium zum Herbstanfang.

Vorhersage bis zum 10. September:
Die Sonnenaktivität bleibt unverändert, die Fluxwerte ebenso. OK1HH - danke, Franta! - prognostizierte die Aktivität des geomagnetischen Feldes im Vorhersagezeitraum wie folgt [9]: Ruhig bis unbestimmt: vom 3. bis 5. September und vom 7. bis 8. September, ruhig bis aktiv am 6. und 9. September und ruhig am 10. September. Wir erwarten gute DX-Bedingungen auf den Bändern unter 20 m und brauchbare auf 20 m. Die Bänder 17 m und 15 m öffnen etwas öfter als im August.

Es folgen nun die Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:

Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 18:40; Melbourne/Ostaustralien 20:39; Perth/Westaustralien 22:31; Singapur/Republik Singapur 23:00; Tokio/Japan 20:13; Honolulu/Hawaii 16:15; Anchorage/Alaska 14:53; Johannesburg/Südafrika 04:18; San Francisco/Kalifornien 13:41; Stanley/Falklandinseln 10:30; Berlin/Deutschland 04:19.

Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 23:25; San Francisco/Kalifornien 02:36; Sao Paulo/Brasilien 20:56; Stanley/Falklandinseln 21:24; Honolulu/Hawaii 04:45; Anchorage/Alaska 04:52; Johannesburg/Südafrika 15:56; Auckland/Neuseeland 06:01; Berlin/Deutschland 17:50.

Das waren die Meldungen des DARC-Deutschland-Rundspruchs. Die Redaktion hatte Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL. Meldungen für den Rundspruch - mit bundesweiter Relevanz - schicken Sie bitte per Post oder Fax an die Redaktion CQ DL sowie per E-Mail ausschließlich an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Diesen Rundspruch gibt es auch als PDF- und MP3-Datei auf der DARC-Webseite, in Packet Radio unter der Rubrik DARC sowie per E-Mail-Abonnement. Über die DARC-Webseite [mail] können Sie sich dazu jederzeit an- und abmelden. Bitte bewahren Sie dazu Ihr Passwort stets griffbereit auf!

Vielen Dank fürs Zuhören und AWDH bis zur nächsten Woche!

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Verzeichnis der Internetadressen (Rundspruchsprecher: Bitte nicht vorlesen!):
[1] www.darc.de/nachrichten/meldungen/aktuelles-details/news/144-mhz-band-im-franzoesischen-vorschlag-zur-wrc-19-gestrichen/
[2] www.darc.de/nachrichten/meldungen/aktuelles-details/news/weitere-ergebnisse-des-letzten-treffens-der-cept-vorbereitungsgruppe-cpg-zur-wrc-19/
[3] www.darc.de/nachrichten/meldungen/aktuelles-details/news/mehr-sendeleistung-im-sekundaeren-teil-des-160-m-bandes/
[4] www.darc.de/nachrichten/vorstandsinformationen
[5] hamnettagung.de (Internet), www.hamnettagung.de.ampr.org (Hamnet)
[6] beatrice.hebert(at)mhst.de
[7] erhard.blersch(at)gmail.com
[8] www.darc.de/der-club/distrikte/p/projekte-in-p/
[9] www.arrl.org/news/the-k7ra-solar-update-592
[dx] www.darc.de/der-club/referate/referat-conteste

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Quelle: https://www.darc.de/home/